Die Reise #01
2005
Videoinstallation
3.30 min. Loop

Mini-LCD Flachbildschirm, DVD



Ich hatte viel zu tun, da habe ich mir die Gegend angesehn. Weit und breit, grüne Linien wie ineinander geworfen, während der Kühler noch surrt fällt das Blau mit seinen weißen Bergen vorüber über den ockerfarbenen Strängen, die wie eine Gischt aus Erde erstarrt. Rote Regenjacken im Wind und die Luft er-hellt von Backwaren.
"Übermorgen am Meer oder ein Tag später", dann an den Mau-ern entlang, unterhalb eines Hotels, zugänglich durch einen schmalen Pfad, einspurig befahrbar, seit Sonnenaufgang türkis-blau, der Horizont verschwommen und der Gasbrenner faucht vor sich hin mit Aussicht auf den Hafen: "Ich erinnere mich" und die Pflanzen beugen sich dem Wind, bewegen sich jedoch nicht von der Stelle. Nur ein einzelnes Blatt macht sich auf und davon während die Schiffe vorüberziehen, durch den engen Ka- nal, stromaufwärts und der Tidenhub verändert die Flussrich- tung. Ein letzter Blick, eine Reisegruppe in Blaugelb, forschend wie Leuchtfeuer im Grau mit wirbelnden Händen und erneuter Regen, zart einer Taufe gleich. Die Gegend verschwindet unter einem Schleier aus Dunst und Wolken bis der Morgen die Lichter wieder dimmt: Alles beim Alten, außer ein paar Bilder vom be- deckten Himmel. Verschließe die Tür und lasse den Zeichner am Felsen zurück und dann, der letzte Zug. Es scheint das Selbe zu sein, das Licht, das unverändert wie das Hotel am Eingang der Ortschaft. Die Menschen hinweggespült vom Regen der Nacht, nur die Kulissen bleiben zurück, wie die Ideen und Bilder. Das Graphit gräbt sich weiterhin ins Papier und ich halte Ausschau: Ein Helikopter spielt Sonne und die Bäume gesäumt von Pick-nickkörben und ihren Familien in den Gräsern, während die Steilküste sich hörbar nähert, sagt sie, das könne man ja nicht wissen, doch sie beharrte darauf als würde es einen Grund dafür geben.