Wilder Westen
William Blake


2007
Videoinstallation
Opening Performance
Loop 116 min.

Die Videoprojektion zeigt eine Reise durch den mittleren, den sogenannten »wilden« Westen. Dieses Reisedokument wurde bereits 1995 aus rein touristischer Sicht angefertigt. Am ersten Abend einer Ausstellung performt ein Gitarist vor der Videoprojektion. Dabei handelt es sich um Versatzstücke der Filmmusik von Neil Young zu »Dead Man«. Das musikalische Improvisieren beschreibt die Flüchtigkeit eines Augenblicks, der unwiederbringlich – im Moment seines Erscheinens – wieder verschwindet.
Dieser Form des Entschwindens steht der touristische Vorgang des Festhaltens mittels Video- bildern gegenüber. Sowohl die Projektion als auch das Spiel des Gitaristen rekurrieren auf den Film »Dead Man« von Jim Jarmusch. Beide Darstellungsformen spüren hier dem allmählichen Verschwinden von Dasein und Erinnerung nach. So wie der Protagonist William Blake langsam im Film entschwindet, wird auch der Gitarist nach der Eröffnung verschwunden sein. Allein die projizierten Aufnahmen und das zurückgebleibende Instrument sind Verweise auf den vergangenen Moment - nur durch seine Rekonstruktion, durch das Sich-Erinnern und Weitererzählen kann er nachempfunden werden.



Ausstellung »I hope this Rauschen wir nicht vergehen«



Aussenansicht Galerie Marion Scharmann Köln